[162] Auf den Tod des Majors von Kleist
Auch Kleist ist hin, laßt weit herum erschallen,
Ihr Musen an den Oderstrand;
Ein Edler ist im Streit gefallen
Im Streit fürs Vaterland.
Sein Heldenblut floß auf die güldne Leyer
Die sonst in seiner Hand erklang,
In die mit kriegerischen Feuer
Er von der Tugend sang.
Kleist ist nicht mehr! Laßt weit herum erschallen,
Ihr Musen, durch die bange Welt,
Der Musen Liebling ist gefallen,
Ein Menschenfreund und Held!
Der Freundschaft Schmerz, die mit bestäubten Haaren
Stumm über seiner Urne weint,
Rührt auch die Feinde, selbst Barbaren,
Beklagen einen Feind.
Doch ewig Lob erwartet grosse Seelen:
Die, zur Unsterblichkeit ernannt,
Den schönen Tod der Helden wehlen,
Den Tod fürs Vaterland.
Sie fliehn empor, und werden aufgenommen,
In Hütten der Glückseeligkeit,
Wo Gustav Adolf hingekommen
Das Wunder ieder Zeit.
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Dort ist auch Kleist! hinweg mit feigem Grame,
Hoch unter Sternen geht der Held
Und Graf Schwerin: ein grosser Name,
Mit Keith und Winterfeld.
Auf Friedrich sehn die Helden Friedrichs nieder,
Bewundernd, mit besorgtem Blick,
Und flehn für Ihn, und ihre Brüder,
Um Leben und um Glück;
Sie flehn zu Gott, um Frieden für die Erde,
Damit in Ketten ewger Nacht,
Die Furie gefesselt werde,
Die Deutschland wüste macht;
Und bis ihr einst der, dem die Himmel dienen,
Der Gott des Donners widersteht,
Noch unter brennenden Ruinen,
Und über Leichen geht.