Die Trinker

Mit Narren sollt ich mich erfreun?
Ihr Wein schmeckt ekelhaft gemein,
Wie Wasser, das die Musen scheuchet;
Und wär es auch der beste Wein,
Der an der Mosel bleichet.
Kann ich mit Klugen mich erfreun;
So schmeckt auch Wasser ungemein
Und gleich burgundischem Lyäen.
Doch, Freunde! seht, wir haben Wein!
Wer wollte Wein verschmähen?
Es müsse kühne Völlerey
Nicht, unter bäurischem Geschrey,
Mit ihrem Thyrsus hier gebiethen!
O Bacchus! gehe still vorbey,
Und rase bey den Scythen!
Wie fürcht' ich deinen trunknen Blick!
Wie droht manch fliegend Felsenstück!
Seh ich die wüthende Mänade?
Welch rauher Jubel brüllt zurück
Vom Thrazischen Gestade!
Trinkt nicht, von wilder Lust entbrannt,
Bis an des Rausches welker Hand
Der blinde Bacchus taumlend schleichet!
Sonst flieh ich schneller, als der Sand
Vom Wirbelwind entweichet.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Uz, Johann Peter. Gedichte. Sämtliche poetische Werke. Lyrische Gedichte. Viertes Buch. Die Trinker. Die Trinker. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-734A-E