Der verlohrne Amor

Amor hat sich jüngst verlohren;
Und nun will, die ihn gebohren,
Ihren Flüchtling wieder küssen;
Und man hat ihn suchen müssen.
In dem Schatten dunkler Linden,
Wo wir Dichter Amorn finden;
Unter froher Dichter Myrthen,
In den Städten, bey den Hirten,
Kann man nichts von ihm erfragen.
Mädchen! wollt ihr mirs nicht sagen?
Denn ihr hegt den Gott der Sorgen:
Hat er sich bey euch verborgen?
In den Rosen eurer Wangen,
Die mit frischer Jugend prangen?
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Oder auf den Liljenhügeln,
Wo der Gott mit leisen Flügeln
Sich schon öfters hingestohlen?
Darf ich suchen und ihn hohlen?

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Uz, Johann Peter. Gedichte. Sämtliche poetische Werke. Lyrische Gedichte. Zweytes Buch. Der verlohrne Amor. Der verlohrne Amor. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-7351-D