[Göttlich Naive, wenn es dein Verlangen]

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Göttlich Naive, wenn es dein Verlangen,
So bin ich nur des einen noch bewusst,
Mit kund'ger Hand dich schmeichelnd zu umfangen
In irren Gluten fieberhafter Lust,
Göttlich Naive, wenn es dein Verlangen.
Versinken lass im Rausch uns ohne Scham
Wie Hirsch und Hindin tief in Waldesreichen;
Die Keuschheit, mag sie gehn, woher sie kam,
Und nichts soll unserm dreisten Feuer gleichen,
Versinken lass im Rausch uns ohne Scham.
Vor allem lass uns nichts von Büchern sagen,
Zum Teufel Leser, Dichter und Verlag,
Wir folgen der Natur in jungen Tagen,
Die selig nichts von Fesseln wissen mag.
Und o, lass ja nichts uns von Büchern sagen.
Geniessen, schlafen, Liebste, meinst du nicht?
Soll unsre höchste Seligkeit uns geben,
Nur das allein sei unsre höchste Pflicht,
Gewissen uns und alles Licht im Leben.
Geniessen, schlafen, Liebste, meinst du nicht?

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Verlaine, Paul-Marie. Lyrik. Gedichte. Lieder für Sie. [Göttlich Naive, wenn es dein Verlangen]. [Göttlich Naive, wenn es dein Verlangen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-7461-1