9. An Goethe

März 1808.


Auch du, der, sinnreich durch Athenes Schenkung,
Sein Flügelroß, wenn's unfügsam sich bäumet,
Und Funken schnaubt, mit Kunst und Milde zäumet,
Zum Hemmen niemals, nur zu freier Lenkung:
Du hast, nicht abhold künstelnder Beschränkung,
Zwei Vierling' und zwei Dreiling' uns gereimet?
Wiewohl man hier Kernholz verhaut, hier leimet,
Den Geist mit Stümmlung lähmend und Verrenkung?
Laß, Freund, die Unform alter Trouvaduren,
Die einst vor Barbarn, halb galant, halb mystisch,
Ableierten ihr klingelndes Sonetto;
Und lächle mit, wo äffische Naturen
Mit rohem Sang' und Klingklang' afterchristisch,
Als Lumpenpilgrim, wallen nach Loretto.

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TextGrid Repository (2012). Voß, Johann Heinrich. Gedichte. Vermischte Gedichte. 9. An Goethe. 9. An Goethe. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-8825-4