10.

Auf jähen Felsen grauen alte Thürme,
Es gähnt der Abgrund unter ihren Füßen,
Ein halb Jahrtausend wehn um sie die Stürme.
Kaum schwingt der leichte Vogel sich zu ihnen,
Doch mühsam über ungezählte Stufen
Gelangt der Mensch zu diesen Burgruinen.
Sind's wohl aus röm'scher Vorzeit Ueberreste,
Hat hier der Feind der Welt, die er beherrschte,
Tiberius erbauet eine Veste?
Ein andrer Kaiser ist's, der Held vom Norden,
Der Hohenstauf' ist mit dem rothen Barte
Der Insel Herr, des Schlosses Gründer worden.
Und wo der Waiblinger in freiern Tagen
Gethront, denkt oft ein Dichter dran, den Namen
Der Großen einst zu feiern, die ihn tragen.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Waiblinger, Wilhelm. Gedichte. Oden und Elegien aus Rom, Neapel und Sicilien. Oden aus Neapel und Lieder aus Capri und Sorrent. Lieder aus Capri. 10. [Auf jähen Felsen grauen alte Thürme]. 10. [Auf jähen Felsen grauen alte Thürme]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-8B2A-4