Seiner liebsten lob

Vil schöner, dan der sonnenglanz,
vil süßer, dan ein blumenkranz
ist meine Myrta anzuschauen;
sie ist ein tag selbs voll klarheit,
sie ist der ruhm selbs der schönheit,
die schönste under den jungfrauen.
So seind ihr augen Amors brand,
so ist ihr wesen voll wolstand,
so ist ihr leben nichts dan tugend;
und wie an ihrem leib kein fehl,
so ist voll ehren ihre seel,
sie ist ein wunder aller jugend.
Also nu dise sonn und blum,
und diser tag und schönheit ruhm,
und dise augen und geberden,
und dise tugend, wunder, ehr,
und dise Myrt lieb ich so sehr,
daß sie mein himmel hie auf erden.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Weckherlin, Georg Rodolf. Seiner liebsten lob. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-9283-C