Unendliche liebspein

Ich brenn aus lieb und lust, doch kan der brunst verdruß
meines haupts feuchtigkeit und thränen nicht verzehren;
ich wein aus lieb und leid, doch kan mein zeherfluß
meiner brust großen brunst und flammen gar nicht wehren.
Ja, vil mehr pfleget stets meiner brunst überfluß
den quellen meines leids die nahrung zu bescheren;
ja, vilmehr pfleget stets meines leids zeherguß
die flammen meiner lieb zu stärken und zu nähren.
Indem mein weinen nu, indem nu meine brunst
einander ihre hilf zu wechslen nicht verneinen,
so leid ich dise lieb und lieb das leid umsunst,
Da findend dan im feur, das ewiglich muß scheinen,
und in dem steten fluß der zehern keine gunst,
so muß (o schmerz!) mein herz stets brennen und stets weinen.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Weckherlin, Georg Rodolf. Gedichte. Gedichte. Unendliche liebspein. Unendliche liebspein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-9347-C