An das Teutschland

Zerbrich das schwere joch, darunder du gebunden,
o Teutschland, wach doch auf, faß wider einen mut,
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gebrauch dein altes herz und widersteh der wut
die dich und die freiheit durch dich selbs überwunden.
Straf nu die tyrannei, die dich schier gar geschunden,
und lösch doch endlich aus die (dich verzehrend) glut
nicht mit dein eignem schweiß, sondern dem bösen blut,
fließend aus deiner feind und falschen brüdern wunden.
Verlassend dich auf got, folg denen fürsten nach,
die sein gerechte hand will, so du wilt, bewahren
zu der getreuen trost, zu der treulosen rach:
So laß nu alle forcht, und nicht die zeit, hinfahren,
und got wird aller welt, daß nichts dan schand und schmach
des feinds meineid und stolz gezeuget, offenbaren.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Weckherlin, Georg Rodolf. An das Teutschland. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-93E3-E