Der Gefangene

Oftmals hab ich nachts im Bette
Schon gegrübelt hin und her,
Was es denn geschadet hätte,
Wenn mein Ich ein andrer wär.
Höhnisch raunten meine Zweifel
Mir die tolle Antwort zu:
Nichts geschadet, dummer Teufel,
Denn der andre wärest du!
Hilflos wälzt ich mich im Bette
Und entrang mir dies Gedicht,
Rasselnd mit der Sklavenkette,
Die kein Denker je zerbricht.
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TextGrid Repository (2012). Wedekind, Frank. Gedichte. Die vier Jahreszeiten. Frühling. Der Gefangene. Der Gefangene. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-956B-0