9.

O daß ich dich zu trösten wüßte!
Ich will ja alles und alles gestehn.
Sieh, daß ich das kleine Gretchen küßte,
Gewiß, es war ein reines Versehn.
Es war so dämmrig unter den Linden,
Ich wußte selbst nicht, wie mir geschah;
Ich hoffte nur dich, nur dich zu finden,
Und fand und küßte das Gretchen da.
Und ach, es war nur ein kleines Küssen,
Und ich sorge, daß niemand es sonst erfährt;
Und gewiß, du wirst mir vergeben müssen –
Du hast das Küssen ja selbst mir gelehrt.

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TextGrid Repository (2012). Weerth, Georg. 9. [O daß ich dich zu trösten wüßte!]. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-96DE-8