Das Zwölffte Lied

1.
Nun hatt mein Gemüthe sich erquicket/
Weil das Auge dieses Licht erblicket.
Welches durch die späten Nächte bricht/
Das mich brennt/ doch ohne Flamm und Licht.
2.
Komm und lesche diesen Brand der Liebe/
Komm und mich nicht länger so betrübe/
Du mein Auffenthalt und Lebens-Zier/
Lindre diese Schmertzen doch an mier.
3.
Nahe dich/ du güldnes Licht der Freuden/
Wiltu denn so bald von mier abscheiden/
und mich laßen ohne Sonn und Licht/
Weil die trauren-volle Nacht anbricht?
[195] 4.
Sihe wie so schön die Sterne lachen/
und du wilt dich schon von hinnen machen/
Schöne/ du mein Früh- und Abend-Stern/
Nahe dich/ und bleibe nicht so fern.
5.
Wenn gleich alle Stern' am Himmel schienen/
Könten Sie mier dennoch wenig dienen/
Du alleine bist mein bestes Licht/
Dem es nie an Glantz und Schein gebricht.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Zesen, Philipp von. Gedichte. Gedichte. Frühlingslust. Sechstes Dutzend. Das Zwölffte Lied. Das Zwölffte Lied. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-AE75-D