[325] Das funfzehende Lied

An die kus- und grus-flüchtige/ übermänschlich-schöne Adelmund/ die lieblich-blühende Rose des gantzen weiblichen geschlechts.


gesetzt durch Johan Langen.

[326] 1.
Was sol die Rosen-blüht/
im fall sie sich entzüht
in ihrer jungen zierde
der gärtnerin begierde/
und ihre kräntze flüht.
2.
Was hilft der stoltze neid?
es mus doch mit der zeit
ihr rohtes bluht verblassen/
sehn mit verachtem hassen
die blasse sterbligkeit.
3.
So darf die lippen-blüht
die sich dem kuss' entzüht
in ihrem ersten morgen/
für spot und has nicht sorgen/
wan ihre zierde flüht.
4.
Drüm gib dich/ Adelmund/
und las mir sein vergunt
zu kosten in der gühte
von deiner frischen blühte
den feuchten zukker-grund
5.
Dan wie die zeit entflüht/
der rosen stoltz verblüht/
so wird dein frisches blühen
sich eben auch entzühen/
das fast noch rascher flüht.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Zesen, Philipp von. Gedichte. Gedichte. Jugend-Flammen. Das funfzehende Lied. [Was sol die Rosen-blüht]. [Was sol die Rosen-blüht]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-AEB8-6