5. Ueber sich selbst 1

1719.


Ich suche mich mit Gott, dem höchsten Gut,
Aufs nächste, da es seyn kan zu verbinden;
[16]
Und da ich sonst auf meinem Kopf beruht,
Muß nun durchaus der eigne Wille schwinden.
Mein Herze ist dem Herren übergeben,
Der soll hinfort in Seinem Bilde leben.
Der Tod, der mir sonst vieles Grauen macht',
Fängt itzo an viel besser auszusehen;
Die so gefürchtete und lange Nacht
Wird einmal unversehens übergehen;
Der Tag wird desto unverrükter glänzen,
Und meinen Geist in Ewigkeit bekränzen.
Der Heiland, der für mich gelitten hat,
Bleibt blos allein die Regel meines Lebens;
Davon zeugt Mund, und Herz, und auch die That,
Ich mühe mich nicht mehr, wie sonst, vergebens,
Ich wirk in Gott, und weiß, auf Sieges-Thronen
Wird Gnaden-Lohn mein Werk in Gott belohnen.

Fußnoten

1 Zu Paris.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Zinzendorf, Nikolaus Ludwig von. Gedichte. Teutsche Gedichte. 5. Ueber sich selbst. 5. Ueber sich selbst. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-B574-B