277. De Rummelgeist up de Wendörper Mœl.

Vör lang'n Jor'n sat up de Wendörper Mœl bi Brüel 'n Möller, de matt so dull, dat dat ne wore Schimp un Schann' wir. As he nu dod wir, künn he in sin Graf kein Rauh finn'. Bald rummel un rœster, bald knipps un knapps, bald knarr un klapp he up de Mœl, dat kein lebendige Seel dorup uthollen künn.

Donn frög em 'n Mann, Namens Ruhrdans dörch drei Fragen af:


1. Fr. Wat rummels un rœsters du dor?

De Geist: Ik matt.


2. Fr. Wat knipps un knapps du dor?

De Geist: Ik schnid tau.


3. Fr. Wat knarrs un klapps du dor?

De Geist: Ik węw.

Dorher geit de Ręd bet up den hütigen Dag:

De Möller mit't Mattfatt,

De Wewer mit't Spaulrad,

De Schnider mit de Schir:

Drei Spitzbaub'n sünd hir.


As nu Ruhrdans erfor'n hadd, wat de Geist wull, stek he 'n Pund Wullkladd'n in 'n Sack un dorbi kreg he em rin, un drög em donn na dat Bagenmur an de Jülkendörper Grenz. Dor schüdd' he em mit sammt de Wull ut, indem he sęd':


Hir tockst du Wull bet an den jüngsten Dag!


Von düsse Tid un Stunn' an hadd de Geist Rauh.


Von Lehrer Lübsdorf in Raddenfort; vgl. Niederh. 2, 112f., wonach der Pastor den Geist in den Ofen betet, und dann in einem vor das Ofenrohr gehaltenen Sack fängt. Nun bittet der Müller, ihm doch etwas zur Beschäftigung zu geben, man steckt ein Pfund Wolle in den Sack die er bei Lebzeiten gerne gepflückt hatte, und trägt ihn nach dem Moore auf dem Wege von Weberin nach Jülchendorf. Noch heut spukt er herum und führt die Leute irre. Von einem in dem Netze Verirrten heißt es: Em hett woll de Wullplücker mött.

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TextGrid Repository (2012). Bartsch, Karl. Märchen und Sagen. Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg. Erster Band: Sagen und Märchen. Sagen. 277. De Rummelgeist up de Wendörper Moel. 277. De Rummelgeist up de Wendörper Moel. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-E426-D