163. Wildschwein geht um.

Mündlich.


In einem Wald bei Hofen und Neresheim gingen mal zwei Jäger, Vater und Sohn, auf die Bürsch. Mitten im Walde kommt auf einmal eine ungeheure Rudel Hunde dahergesprungen, in deren Mitte ein Wildschwein. Der Sohn legte auf das Gethier an, schoß und traf seinen eigenen Vater an seiner Seite und nimmer das Wildschwein. Seitdem hat man von dem Sohne nie mehr etwas gehört: er sei fort in fremdes Land gegangen und nimmer heimgekommen. Der getroffene Vater, ein böser Mann und grausamer Verfolger aller Holzsammler, muß ewig umgehen und durchzieht nächtlich die Wälder des ganzen Reviers unter furchtbarem Grunzen und erschrecklichem Schreien, so daß die Wälder widertönen davon. Man hört dieses oft, und in der Ferne thut es, als ob der ganze Wald voll Schweine wäre 1.

Fußnoten

1 Vgl. eine Variante bei Meier S. 121. Nr. 136, und von der oben mitgetheilten Sage: der Jäger von Hofen. – Ueber Gespensterthiere vgl. Stöbers Neujahrsstollen v. 1850 S. 134-68. – Gespenstische Schweine vgl. Kuhn und Schwarz, nordd. Sagen S. 35. 126. 4. 7. 180. S. 35 Anmerk. 247. 7.

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TextGrid Repository (2012). Birlinger, Anton. Märchen und Sagen. Sagen, Märchen, Volksaberglauben. 1.. 163. Wildschwein geht um. 163. Wildschwein geht um. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-FA26-2