280. Wie Kißlegg entstand.

Mündlich.


Da, wo jezt Kißlegg steht, war ehedem nichts als eine kleine Hütte in Mitte des wilden Waldes; auch kein Kirchlein war weit und breit. Sechs Brüder lebten religiös zusammen in dieser Hütte, und Niemand wußte von ihnen. Einsmalen trug es sich zu, daß ein Pferd ausriß und fort und fort durch die Wälder sezte. Lechzend kam es durch Sumpf und Moor an eine frische Quelle, ganz nahe bei der [178] Hütte der Brüder. Das Pferd wurde verfolgt und da aufgefunden bei der Zelle am See, der noch jezt »Zellersee« heißt. Leute siedelten sich nach und nach an, und Kißlegg entstand 1.

Fußnoten

1 Neckend sagt man auch von den »Oberheudorfern«: ihr Nest habe man früher gar nicht gewußt; daß es existire, ahnte Niemand. Auf der Jagd nach »wilden Säuen« sei man nach Heudorf gelangt.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Birlinger, Anton. Märchen und Sagen. Sagen, Märchen, Volksaberglauben. 2.. 280. Wie Kißlegg entstand. 280. Wie Kißlegg entstand. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-FBB7-5