[49] Treue

Ihr müßt dies Herz nicht schelten,
Das sich so schwer ergiebt,
Könnt' schneller es gesunden,
Dann hätt' es nie geliebt.
Es gliche dann sein Fühlen
Ja nur dem Morgenthau,
Den eine Sonnenstunde
Hinwegküßt von der Au.
Dann wär' es wie die Welle,
So leicht und schnell erregt,
Und wie der Sommerfaden,
Den jeder Hauch bewegt.
Doch ach! es gleicht dem Felsen,
Der sich nicht beugen läßt;
Wie er am Schooß der Erde,
Hält es sein Fühlen fest.
Weil man darauf kann bauen,
Wie auf den Felsengrund,
Weil es ein Starkes, Festes,
Wird es so schwer gesund!

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Büchner, Luise. Gedichte. Frauenherz. Spätere Tage. Treue. Treue. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-45E4-A